NG

@engee.berlin #engeeberlin #ngartist

Nikolas Gleber ist als Sohn einer Förster und Naturschützer Familie in dritter Generation aufgewachsen, lebt und arbeitet nach Stationen in Bogotá, Perth und Paris seit 2000 als Konzeptioner in Berlin.

Kern seiner Arbeit sind der stetige Annäherungsversuch und die Ambivalenz seiner biografischen Kontraste, eine vermeintliche Unvereinbarkeit und Kluft zwischen Natur und Kultur, Werten und Wirtschaft. Die individuelle, aber auch allgemein gültige Bedeutung und Verwendung dieser Begriffe ist ihrer unterschiedlichen Auslegbarkeit sein wiederkehrendes Moment.

NG setzt sich hierbei unter verschieden Aspekten immer wieder neu auseinander und wendet unterschiedliche Blickwinkel an. Diese sind teils an konkrete Materialien und Situationen gebunden, finden aber auch gänzlich abstrahierte, losgelöst diffuse Reflexions-Ausgangspunkte.

Kern NGs persönlicher Auseinandersetzung ist eine Harmonisierung durch Reibung, wofür er sich Dogmen und Symbolen bedient, aber auch unterbewusste Trigger durch Optik, Akustik, Haptik und Olfaktorik einsetzt, um zu einer möglichen persönlichen oder allgemeingültigen Sichtbarmachung oder Auflösung trennender Elemente zu gelangen. Rückführung, Urzustand, Reinheit und Unbedarftheit sind wiederkehrende Gedankenspiele zu Grunde seiner Arbeiten.

Sein Gesamtwerk schließt kein Medium aus, wenn es als Mittel zum Zweck taugt. NG selbst sieht sich als Konzeptioner, der auch in dieser Begrifflichkeit zwei Welten zu vereinen sucht: Marken-Konzeptioner und Konzeptions-Künstler.
Seine Kunst Arbeiten haben stets etwas werbliches, eingängiges, genauso, wie seine Marken stets die Kunst imitieren und ihre Mechanismen ganz selbstverständlich anwenden, wo konzeptionelle Aspekte den wirtschaftlichen stets ebenbürtig sind.

Konzept Marken nach den Mechanismen der Kunst/Performative Marken

RedHead-Models
2005 – 2008
Performance/Installation/Fotografie
840 People worldwide
Casting Agentur und Event Plattform für ausschließlich echte rothaarige Menschen. Bildserie und Performance Events, aber auch echte Bookings.

Friendly Fur
2007 – heute
Performance/Fotografie/Objekte zu Tragen/Objekte zum Wohnen/Duft Objekte
Pelz auf Kaschmir/Öl auf Haut
Ethisch korrekte und nachhaltige Design Marke und Zertifizierung um echte Wildware Fell.

@friendlyfurberlin #friendlyfur #friendlyfurberlin #arturbannature #realvalueluxury #greenglamour #wilddeergameleather #flowervaseearrings #areboursperfume #thegreencarnationperfume

Konzeptionskunst

Rorschach-Serie
2004 – heute

Rorschach war Psychoanalytiker und ersann die gleichnamigen Tintenklecks Bilder zur Erforschung des Unterbewussten. Andy Warhol kreierte eine Rorschach Serie basierend auf seinem Missverständnis, dass diese von Patienten gemacht würden und der Test nicht auf zehn strikt vorgegeben Formen basiert. NG setzt hier komplett anders an und bedient sich der Tintenklecks-Bilder als ein Handwerkszeug. Er führt den Betrachter in dessen eigene Reflexion im direkten Dialog mit seiner individuellen Schöpfung.

Bei den Wand-Objekten bricht er fast unmerklich die Symmetrie durch Einarbeiten einer dritten Seite, die später entfernt wird. Der Bruch ist unmerklich und die Ursache nicht mehr vorhanden, aber die Harmonie ist zerstört.

Bei den Kabinetten spießt er ausgeschnittene Tintenklecks-Falter auf und exponiert sie einem voyeuristischen Publikum, wie in der social Media heute das einem selbst unbekannte Innerste nach außen gekehrt wird. Hier greift NG in seinen frühen Werken dieser drastischen Entwicklung weit vor.

Seine Installation Familie zeigt ein Arrangement an Unterbewußtheiten, wie man es von Familien-Fotografien auf privaten Wohnzimmer Tischchen kennt, die auch hier mit jedem neuen Betrachter eine Wechselwirkung in der Beziehung zueinander eingehen.
Verhalten, Persönlichkeit und Befindlichkeit hinterlassen und reflektieren wir überall – dafür stehen NGs Wandobjekte wie die Pommes-Schalen Serie.

Wandobjekte; Acryl auf Papier
42 x 29,5 cm (5 Unikate)
65 x 50,5 cm (4 Unikate)
70 x 50 cm (16 Unikate)
100 x 70 cm (6 Unikate)

Bilder; Nagellack auf Fotopapier 30 x 20 cm (12 Unikate)
20 x 30 cm ( 9 Unikate)

Kabinetts; Tinte auf Architekten Papier, Glaskasten
I 51 x 42 x 7 cm (red)
II 51 x 42 x 7 cm (blue)
III 51 x 42 x 7 cm (black)

Skulpturen; Tinte auf Architekten Papier; Holz
I 30 x 20 x 10 cm (red)
II 30 x 20 x 10 cm (blue)

„Family“
Installation; Tinte auf Papier, Mini Holzrahmen Serie von Unikaten 60 x 45 x 22 cm
Bestehend aus 8 Einzel- Objekten: 1x(27×22,5), 2x(20×15), 2x(15×11), 3x(95×70) cm

„Pommes Schalen“
Serie von Unikaten 20 x 12 x 4 cm

BlowUp Editorials
2010 – heute

Fotografen wie Cecil Beaton und FC Gundlach verwischten die Grenzen zwischen Modefotografie und Kunst. NG verwischt die Grenzen zwischen Produkt-Editorials und Objekt-Kunst, wenn er Magazin-Doppelseiten inszeniert und auf Überdimensionen vergrößert. Seine Doppelseiten sind mit Abnutzung, Seitenzahl, Produktdetails und Credit als gewellte und gefaltete Fine Art Prints dreidimensional auf Aludibond aufgebracht, sodass ein Wandobjekt entsteht.

Die Verschmelzung und Gratwanderung vom höchst vergänglichen, flüchtigen Editorial zur veritablen Objekthaftigkeit als ikonischer Raum-Skulptur setzt der Fotografie ein Denkmal. Das Stilmittel der Editorial Fotografie als Werkstoff und Ausgangsmaterial für kontemporäre Kunst ist NG Grenzgang und Versöhnung.

Wandobjekte; Gefaltet und geriebene Fine Art Prints, gewellt auf Aludibond
„22 – 23“ 172 x 124 x 3 cm
„24 – 25“ 171 x 125 x 3 cm
„26 – 27“ 181 x 125 x 3 cm

Auftragsarbeiten für Freundes- oder Familien-Inszenierungen von 3–5 Personen // Preis auf Anfrage

Morph-Objekte
2008 – heute

NG verschmelzt Haptiken und emotionale Urwerte, und folgt direkt seinem Werks-Kern: der Annäherung, der Überwindung und der Vereinbarung vermeintlich unvereinbarer Zustände. Holz zu Fell, Fell zu Stein, Leichtigkeit zu Schwere. Seine Arbeiten sind inhaltilich, emotional und physikalisch massiv. Man benötigt kein kognitiv- geprägtes Verstehen, sondern rein kindliches Fühlen und Neu-Erkunden. Ungewohnt und dennoch harmonisch gelingt NG eine erste Homogenisierung, die sich durchaus auf Natur und Kultur seiner eigenen Biografie zurückbrechen lässt.

Stein : Findling, Granit, Marmor
Holz : Eiben Holz (wächst besonders langsam und ist extrem hart/ schwer mit Blut-ähnlicher, rötlicher Färbung) Fell : Deutscher Rotfuchs (Vulpes vulpes), Amerikanischer Waschbär (Proycon lotor)

Skulpturen; Fell in Stein
I 29 x 24 x 23 cm (oval)
II 53 x 35 x 26 cm (findling)
III 20 x 20 x 80 cm (stehle)

Skulpturen; Fell an Baum
I 51 x 35 x 24 cm (hohe Gabel)
II 66 x 50 x 14 cm (flacher Stuken)
III 34 x 27 x 22 cm (runder baum)
IV 35 x 32 x 27 cm (runder baum) (verkauft)

Interlations
2010

Interaktion + Installation
NG ist Grenzgänger und Überwinder. Hierfür ist ihm nicht nur der Dialog wichtig, sondern auch die Interaktion. In seinen Interlations triggert er den Betrachter direkt und unausweichlich zum aktiven Mitmachen und in Wechselwirkung-Treten. Die Positionen sind fluide und immens in der Unterschiedlichkeit ihrer Wirkung und Wahrnehmung.

Ada*m & Eva*n: Die Neon-Leuchtobjekte sind zwei Feigenblätter und ein Apfel, und erinnern bewusst an ein werberisches Milieu. Die Installation in einem Fenster oder an einem Spiegel fordert dazu heraus, sich in Position des biblischen Motivs zu bringen, und die eine oder andere Rolle zu wählen.

Geht man darauf ein, wählt man unbewusst eine weitere meta-Rolle dazu ein: die der sich selbstveräußernden Ware. Hierin sieht NG keine Falle oder Überraschung, kein zähneknirschendes Inkaufnehmen, sondern bedeutet vielmehr die Akzeptanz, Versöhnung und Glorifizierung selbiger. Er zeigt die Umkehr und Heiligsprechung des fluiden Individuums mit der Freiheit und Genugtuung, oder sogar Bedürfnis auch zur Ware zu werden mit direkter Wert-Zusprechung.

„Ada*m & Eve*n“
Wandobjekt/Installation; Neonleucht-Objekte auf Spiegel/Glas
20,5 cm D + 20,5 cm D + 13 cm D

Edition von 5 Unikaten

The Pressed Works
2020 – heute

Wandobjekte/Skulpturen

Abwägung zwischen wissenschaftlich-dokumentarischen Exponaten und dem Versuch einer visuell-kulturellen, kontemporären Eingliederung: NG greift Emotionalitäten aus beiden Lagern auf, die an Kindheit, Naturkundemuseum, Wiesen und Natur erinnern, aber in ihrer Form und finalen Bildsprache ganz eindeutig grafische und urbane Rhythmen einnehmen.

Die Annäherung NGs biografischer Verantwortung und Erbe des Naturschutzes sind unverkennbar, ebenso, wie seine philosophische und Kunsthistorische Prägung. Beides zusammen erfährt seine kritische Auseinandersetzung in den Kabinetten und Skulpturen, den Exponaten NGs Pressed Works.

Flower Cabinets
Blumen, gepresst und laminiert; Glaskasten
I 49 x 43 x 5,5 cm
II 49 x 43 x 5,5 cm
III 49 x 43 x 5,5 cm
IV 49 x 43 x 5,5 cm
V 49 x 43 x 5,5 cm
VI 49 x 43 x 5,5 cm
VII 49 x 43 x 5,5 cm

Flower Skulpturen // Preis auf Anfrage

Stammtisch Serie
2009

Getränkeränder auf Papier/Fotografie

Von Machern und Maulhelden erzählen NGs Beleuchtungen in seiner Auseinandersetzung mit Schein und Sein, unterschiedlichen Realitäten. In seiner Selbstwahrnehmung geht NG voll als Macher auf, in der er nie nur sagt, sondern immer macht. Worte wie Erfolg und Scheitern, Kariere oder Versagen gibt es nicht, denn das Machen ist für NG bereits der Zustand der Erfüllung, bei welchem das Erreichen weniger wichtig ist.

Die Stammtisch Serie beleuchtet nun die Möglichkeit des Nicht-Machens, des rein geistigen und verbalen Schaffens, von dem nichts bleibt, als der Gedanke, der womöglich ebenfalls erfüllt? Große Themen benötigen Macht!

NG widmet 2009 dieser Art des Alkohol-beflügelten, kollektiven Ereiferns in einer Bar eine kleine Serie, die mit Getränken gedruckt, gestempelt und gekleckert ist.

„Stammtisch Olympiade“ (10 Unikate) 29 x 25,5 cm
„Stammtisch Politik“ (10 Unikate) 29 x 25.5 cm
„Stammtisch Kriegsstrategen“ (10 Unikate) 29 x 25,5 cm
„Stammtisch Liebhaber“ (10 Unikate) 29 x 25,5 cm

Fine Art Print, Edition von 10 100 x 70 cm
Fine Art Prints der fotografischen Dokumentationen der Performances 100 x 70 cm

Daumenkino Serie/Sequenzkunst
2010 – heute

Fotografie/ Installation

Daumenkino Portraits
NG bearbeitet in seinen (Auftrags-) Portraits die Kindheitserinnerung an die erste Aktion/Reaktion Einflussnahme. Das Abspielen eines Daumenkinos, einer Geschichte mit dem Daumen in den eigenen Händen. In dieser sehr intimen Arbeitsreihe wählt NG dieses Medium, diese Technik ganz gezielt für Portraits an, bei der er die oder den Portraitierte*n einlädt, aus der Frontalsicht seine typische Bewegung zu vollziehen. Es entsteht eine Heimlichkeit, Verborgenheit und Verwischtheit auf den folgenden Seiten, die nur derjenige erfährt, der das Portrait von der Wand oder aus der Vitrine nimmt.

Auftragsarbeiten/Portrait-Foto Objekte
29 x 21 x 1 cm (40 Motiv-Sequenzen)

„Max“ Edition von 20
10 x 5 x 1 cm (40 Motiv-Sequenzen)

Seifenblasen Sequenz

Wächst man aus dem geborenen Zustand heraus und in den ersehnten hinein, so stehen am Anfang Visionen und Träume, die einen ziehen. NG sieht Seifenblasen als reinste Versinnbildlichung dieser Träume und Visionen. NG zeichnet in den Seifenblasen nicht die Träume selbst, sonden nutz diese als lockende Vision zum anderen Ort. Das zerplatzen steht in seinen Arbeiten dieser Serie nicht für Enttäuschung, sondern für Erwachen, Ankommen und den Beginn des Erlebens im hier und jetzt.

Als Blickrichtung wählt NG ganz bewusst von der Bühne zum Publikum, und nicht umgekehrt. Die Schöpfung geschieht und trägt sich in die Gesellschaft. Sowohl die Korridor Bild Sequenz, als auch die Raumskulptur sind als Dauerschleife angelegt, in der man die Seifenblasen fliegen und platzen sieht, in dem man den Korridor entlang geht oder um die Installation herum. Durch die eigene Bewegung kommt die Sequenz erst zum Leben. Bleibt man stehen, gibt auch die Sequenz ihre Dynamik nicht preis.

“Seifenblasen 1”
Fine Art Print Sequenz auf Aludibond 12 Teile á [70 x 45 cm]

“Seifenblasen 2”
Raumobjekt/ Installation 200 x 150 x 30 cm
bestehend aus 12 doppelseitigen Teilen zu je [30 x 20 cm]

Fine Art Print Sequenz auf Aludibond
hinter doppelseitig Plexiverglasung; Holzstehle